Zuweg Seck

    Es spricht vieles dafür, dass Seck bereits im 9. Jahrhundert eine Holzkirche hatte, die von dem Konradiner-Bischof Rudolf von Würzburg (892-908) dem hl. Kilian geweiht wurde. Im Jahre 1212 wird ein Pleban (Priester) zu Seck urkundlich erwähnt. Das erste schriftliche Dokument einer Kirche zu Ehren des hl. Kilian stammt aus dem Jahre 1422. Bei der damaligen Kirche, deren Erbauung wohl dem 13. Jahrhundert zugeordnet werden muss, handelte es sich um eine spätromanische dreischiffige Pfeilerbasilika aus Basaltlava mit flacher Holzdecke und zwei Chorflankentürmen, von denen der Südturm jedoch nur in den unteren Geschossen vorhanden ist. Die ursprünglich vorhandenen Seitenschiffe wurden 1637 abgetragen. Die St. Kilianskirche diente im Mittelalter einem großen Kirchspiel, welches über Rennerod bis zur Lasterbach reichte, als Mutterkirche. Elsoff wurde erst 1532, Rennerod erst 1614 zu einer eigenständigen Pfarrei. Nach dem Rechtsatz "Cuius regio, eius religio" war Seck seit 1565 evangelisch, kehrte aber 1637 nach dem Verkauf des Dorfes an Johann Ludwig zu Nassau-Hadamar zum katholischen Glauben zurück. In der Nacht zum 29.6.1878 wurde die Kirche durch einen Großbrand vernichtet. Dem damaligen Pfarrer Carl Ferd. Werner gelang es lediglich Monstranz und Ciborium in einen nahen Kornacker zu retten. Der Wiederaufbau im neuromanischen Stil erfolgte in den Jahren 1878 bis 1880. Dabei erhielt die Kirche auch wieder ihre Seitenschiffe. Aus der alten Kirche erhielt sich nur der spätromanische Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. 1963 wurde die Kirche um den großen rechteckigen Saal erweitert. Der Altar wurde an der Nahtstelle zwischen Alt- und Neubauteil angeordnet. Diese Lösung wurde 1992/94 bei einer gründlichen Renovierung wieder geändert. Durch den Einbau eines Lettners entstanden nun 2 selbständig nutzbare Kirchenräume. Die alte Pfarrkirche wurde nach Motiven des Jahres 1910 ausgemalt und wird jetzt für Werktagsgottesdienste genutzt. Aus dem Marmor des 1963 errichteten großen Altares wurden die beiden neuen Altäre sowie der Ambo gefertigt. Im Jahr 2000 erhielt die Kirche eine neue Orgel. Diese Orgel hat 28 Register und stellt gemeinsam mit der 1995 erworbenen Chororgel mit 8 Registern ein beeindruckendes Instrument dar. Eine Besonderheit der Secker Kirche ist die Tatsache, dass der Kirchturm Eigentum der Zivilgemeinde ist.

    Der Secker Markt, der 1437 erstmals urkundlich erwähnt wurde, zählte zu den bekanntesten und erstgenannten Märkten des oberen Westerwaldes. In einem Bericht aus Jahre 1810 wird erwähnt, dass auf dem Secker Kirmesmarkt am Montag nach Kilian (8.7.) durchschnittlich 17.000 Taler umgesetzt wurden. Es wurden jährlich ca. 350 Rinder und etwa 450 Schweine verkauft. Der wunderschöne Marktplatz mit den alten Bäumen zog über Jahrhunderte hinweg Händler und Besucher an. Dies bestätigen auch die Einnahmen der Hadamarer Rentei im 17. Jahrhundert. Während die Märkte in Hadamar, Ellar, Höhn und Mengerskirchen zusammen lediglich 70 Taler einbrachten, waren es in Seck allein 108 Taler. Heute ist der Markt eher ein Anhängsel der bekannten Secker Kirmes.

     




    Klosterruine Seligenstatt



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