Hohe Hahnscheid

    Die 433 m hohe Basaltkuppe des Hohen Hahnscheid stellt aufgrund ihrer exponierten Lage und des darauf stockenden Buchenaltholzes eine weithin sichtbare Landschaftsmarke dar. Und so hat man diese auffällige Kuppe schon in historischer Zeit als territoriale Grenzmarkierung verwendet. Die Namensendung „-scheid“ weist darauf hin. Sie liegt an der Grenze der ehemaligen Territorien der Grafschaft Westerburg und des Fürstentums Nassau-Hadamar. Geomorphologisch auffallend sind die mächtigen Basaltblockfelder, die insbesondere hier am Südabhang zu finden sind. Der Basalt geht auf Vulkanismus im Erdzeitalter des Tertiär vor etwa 28 Mio. Jahren zurück. Im Laufe der Jahrmillionen unterlag der Basalt der oberflächennahen Verwitterung. In die Klüfte der Basaltformationen eindringendes Wasser, chemische Verwitterung, in Eiszeiten auch Frostsprengung führten zur Aufsprengung der Felsen in Einzelblöcke. Zerkleinertes Material entwickelte sich zu lehmigen Böden. In den Eiszeiten bewegte sich unter Dauerfrostbedingungen bei temporärem Auftauen der obersten Schicht eine zähe Masse aus Gesteinsblöcken und Bodenmaterial auf der eisigen Unterlage weiter hangabwärts (Solifluktion = Bodenfließen). Nach der letzten Eiszeit hat dann vor allem die verstärkte Erosion durch Fließgewässer und flächig abfließendes Oberflächenwasser allmählich das Feinmaterial aus diesen Fließerden ausgewaschen. Zurück bleiben die Blockfelder oder Blockströme aus Basaltsteinen, die von der Erosion unter aktuellen Klimabedingungen kaum weitertransportiert werden.     


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