Nisterquelle

Die Große Nister fließt vom Hohen Westerwald aus in einem weiten Bogen der Sieg entgegen.

In der Gemarkung von Willingen liegt ihr Quellgebiet – hier hat sie ihren Ursprung. Östlich von Wissen ist ihre Reise dann zu Ende. Unterwegs nimmt sie aber noch zahlreiche Bach¬läufe auf. Zunächst einmal ihre „kleinen Schwestern“, die Kleine und die Schwarze Nister. Die Schwarze Nister entspringt am Stegskopf, nördlich der Gemeinde Hof in der Gemarkung Stein-Neukirch am Kühfelder Stein. Zwei Quellbäche bringen sie auf den Weg. Schon nach wenigen Kilometern vereint sie sich im Bad Marienberger Stadtteil Langenbach mit der Großen Nister. Landschaftlich besonders reizvoll ist ihr Verlauf zwischen Nisterau-Bach und Bad Marienberg – die Bacher Lay. Die Kleine Nister entspringt ebenfalls am Stegskopf und mündet bei Heimborn (Kroppacher Schweiz) in die Große Nister. Ein Zufluss nahe Nisterberg wird verschiedentlich als die Grüne Nister bezeichnet.
Die Nister hat nicht nur zahlreichen Mühlen das notwendige Wasser gespendet, sondern auch einigen Dörfern zu ihrem Namen verholfen: Nister, Nister-Möhrendorf, Nisterau, Nisterberg, Nistertal und Nisterbrück. Besonders romantisch ist ihr Verlauf bei Kloster Marienstatt und in den Windungen der Kroppacher Schweiz.
Als das Frankenreich noch Bestand hatte und in Gaue unterteilt war, bildete die Große Nister streckenweise die Grenze zwischen dem Nieder- und Oberlahngau. Für viele Oberwester-wälder ist die Nisterbrücke in Emmerichenhain nicht nur Brücke, sondern auch Tor – das Tor zum Hohen Westerwald nämlich. Der Name „Nister“ ist in frühester Zeit, wahrscheinlich in der ersten Phase der Westerwälder Besiedlung (bis um 600 n. Chr.) entstanden und kann auf keltische Ursprünge hindeuten. Schon 738 taucht in einer Beschreibung des Missions¬sprengel des heiligen Bonifatius der Name „Nistresi“ auf. Es ist allerdings fraglich, ob damit die Nister gemeint ist. 879 bildet die Nister dann die Nordgrenze der Gemündener Urpfarrei.