Informationen zum wiederkehrenden Straßenausbaubeitrag (WKB)

    Information zur flächendeckenden Einführung des wiederkehrenden Straßenausbaubeitrages in Rheinland-Pfalz

     

    Aufgrund der verpflichtenden Einführung des wiederkehrenden Straßenausbaubeitrages durch die Landesregierung von Rheinland-Pfalz (mit Gesetz vom 5. Mai 2020) informiert die Verbandsgemeinde Rennerod im Namen aller Ortsgemeinden und der Stadt Rennerod über die Eckpunkte des Beitragssystems:

     

    Gesetzliche Grundlage stellt § 10a Kommunalabgabengesetz für Rheinland-Pfalz (KAG) dar:

    (1) Die Gemeinden erheben für den Ausbau öffentlicher und zum Anbau bestimmter Straßen, Wege und Plätze (Verkehrsanlagen) wiederkehrende Beiträge. Beiträge für Fahrbahnen der Ortsdurchfahrten klassifizierter Straßen werden nicht erhoben. Als Grundlage für die Erhebung wiederkehrender Beiträge werden von den Gemeinden durch Satzung einheitliche öffentliche Einrichtungen festgelegt, die durch das Zusammenfassen mehrerer, in einem abgrenzbaren und räumlich zusammenhängenden Gebietsteil liegender Verkehrsanlagen des Gemeindegebietes gebildet werden. Ein räumlicher Zusammenhang wird in der Regel nicht durch Außenbereichsflächen von untergeordnetem Ausmaß oder topografische Merkmale wie Flüsse, Bahnanlagen oder klassifizierte Straßen, die ohne großen Aufwand gequert werden können, aufgehoben. Eine einheitliche öffentliche Einrichtung kann auch eine einzelne Verkehrsanlage sein, wenn dies zur Abgeltung des Vorteils im Einzelfall unabweisbar ist. Die Bildung einer einheitlichen öffentlichen Einrichtung durch Zusammenfassen aller Verkehrsanlagen einer Gemeinde kann erfolgen, wenn diese aufgrund des zusammenhängenden Gemeindegebietes in ihrer Gesamtheit den einzelnen Grundstücken die Anbindung an das inner- und überörtliche Straßennetz vermitteln. Ist in einer Gemeinde die Bildung einer einzigen einheitlichen öffentlichen Einrichtung nicht möglich und sind nicht alle Gebietsteile voneinander abgrenzbar, werden in den nicht abgrenzbaren Gebietsteilen in entsprechender Anwendung des § 10 Abs. 1 bis 4, 6 und 8 einmalige Beiträge erhoben; in diesen Fällen unterliegen der Beitragspflicht alle baulich oder in ähnlicher Weise nutzbaren Grundstücke, die die rechtliche und tatsächliche Möglichkeit einer Zufahrt oder eines Zuganges zu der hergestellten oder ausgebauten Verkehrsanlage haben. Die Entscheidung über die Ausgestaltung der einheitlichen öffentlichen Einrichtungen trifft die Gemeinde unter Beachtung der örtlichen Gegebenheiten; sie ist zu begründen. Die Begründung ist der Satzung beizufügen. Anstelle der Erhebung einmaliger Beiträge nach § 10 können die Gemeinden Parkflächen und Grünanlagen in einheitliche öffentliche Einrichtungen einbeziehen.

    (2) Der Beitragspflicht unterliegen alle baulich oder in ähnlicher Weise nutzbaren Grundstücke, bei denen die rechtliche und tatsächliche Möglichkeit einer Zufahrt oder eines Zuganges zu einer der Verkehrsanlagen innerhalb der einheitlichen öffentlichen Einrichtung besteht.

    (3) Bei der Ermittlung des wiederkehrenden Beitrags bleibt ein dem Vorteil der Allgemeinheit entsprechender Anteil (Gemeindeanteil) außer Ansatz. Der Gemeindeanteil ist in der Satzung festzulegen. Er muss dem Verkehrsaufkommen entsprechen, das nicht den Beitragsschuldnern zuzurechnen ist, und beträgt mindestens 20 vom Hundert.

    (4) Der Beitragssatz wird ermittelt, indem die jährlichen Investitionsaufwendungen aller zu einer einheitlichen öffentlichen Einrichtung gehörenden Verkehrsanlagen nach Abzug des Gemeindeanteils auf die beitragspflichtigen Grundstücke verteilt werden. Abweichend von Satz 1 kann anstelle der jährlichen Investitionsaufwendungen vom Durchschnitt der im Zeitraum von bis zu fünf Jahren zu erwartenden Aufwendungen ausgegangen werden. Weichen nach Ablauf dieses Zeitraums die tatsächlichen von den im Durchschnitt erwarteten Aufwendungen ab, ist das Beitragsaufkommen der folgenden Jahre entsprechend auszugleichen.

    (5) Die Beitragsschuld entsteht jeweils mit Ablauf des 31. Dezember für das abgelaufene Jahr. Auf die Beitragsschuld können ab Beginn des Kalenderjahres angemessene Vorauszahlungen verlangt werden.

    (6) Durch Satzung können die Gemeinden Überleitungsregelungen für die Fälle, in denen Erschließungsbeiträge, Ausbaubeiträge oder Ausgleichsbeträge nach dem Baugesetzbuch oder Kosten der erstmaligen Herstellung aufgrund von Verträgen zu leisten sind, treffen. Entsprechendes gilt, wenn von einmaligen Beiträgen nach § 10 auf wiederkehrende Beiträge oder von wiederkehrenden auf einmalige Beiträge umgestellt wird. Die Überleitungsregelungen sollen vorsehen, dass die betroffenen Grundstücke für einen Zeitraum von höchstens 20 Jahren seit der Entstehung des Beitragsanspruchs bei der Ermittlung des wiederkehrenden Beitrags nicht berücksichtigt und auch nicht beitragspflichtig werden. Bei der Bestimmung des Zeitraums nach Satz 3 sollen die übliche Nutzungsdauer der Verkehrsanlagen und der Umfang der einmaligen Belastung berücksichtigt werden.

    (7) Im Übrigen gelten § 7 Abs. 3 Satz 3Abs. 5 Satz 3 und Abs. 6 und 7 sowie § 9 Abs. 12 und 4 entsprechend.

     

     

    Zur Klärung weiterer, konkreter beitragsrechtlicher Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

    Kontakt:

    Herr Burkhard Dorn, Telefon-Durchwahl 02664/ 506746, E-Mail:

    Frau Anna-Lena Jung, Telefon-Durchwahl 02664/ 506748, E-Mail:

     

    Beispielrechnung:

    ·       Grundstück Herr/ Frau Muster

    (beispielsweise 2 Vollgeschosse zulässig)

    ·       beispielhafte Grundstücksgröße 800 qm

    ·       Beitragsmaßstab ist die Grundstücksfläche mit Zuschlägen für Vollgeschosse. Der Zuschlag je Vollgeschoß beträgt 10 v.H.

    Für die ersten beiden Vollgeschosse beträgt der Zuschlag einheitlich 20 v.H.

    Beispiel für Musterdorf:   

    ·       (beispielsweise ergäbe sich für alle beitragspflichtigen Grundstücke in Summe eine Gesamtgeschossfläche in Höhe von 250.000 qm (Geschoßfläche)

    ·       beispielhafter Gemeindeanteil (variiert von Gemeinde zu Gemeinde je nach Verkehrsverhältnissen bzw. Verhältnis zwischen Anlieger-und Durchgangsverkehr):  Beispiel 30%

    ·       beispielhafte Ausbaukosten der Musterstraße:   300.000 €

     

    Berechnung:    

    800 zzgl. 20%   =    960 qm

    (Geschossfläche bzw. auch gewichtete, beitragspflichtige Fläche genannt)

    300.000 € abzgl. Gemeindeanteil 30% (90.000,00 €) = 210.000,00 €

    210.000,00 €  :  250.000 qm (Gesamtgeschoßfläche)

    = 0,84 € (Beitragssatz pro qm Geschoßfläche)

    0,84 x 960 qm = 806,40 € (beispielhafter wiederkehrender Beitrag des Grundstücks von Herrn/ Frau Muster für den Ausbau der Musterstraße in Musterdorf)

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