VG Ratssitzung 21.03.2024 - Positive Zwischenbilanz zum Förderprogramm „Lebendiger Ortskern“ sowie zur Förderung von privaten Klimaschutzmaßnahmen

    Gelungenes Förderprojekt aus dem Stadtkern Rennerod wurde in Sitzung des Verbandsgemeinderates beispielhaft vorgestellt

    Fast schon nach guter, alter Tradition erfolgte im Rahmen der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates seitens der Verwaltung eine Information über den aktuellen Sachstand des Förderprogramms „Lebendiger Ortskern“, welches seit Beginn (01.01.2007) Jahr für Jahr um viele Fördermöglichkeiten erweitert wurde und so stetig an Attraktivität dazu gewonnen hat.

    „Mittlerweile konnten insgesamt 132 Wohnraumschaffungsmaßnahmen gefördert werden. Die Projekte verteilen sich auf alle 23 Gemeinden der Verbandsgemeinde Rennerod. Die Summe aller ausgesprochenen Förderzusagen beträgt dabei mittlerweile 716.750,00 €. Davon konnten für bereits vollständig und abgerechnete Projekte rund eine halbe Million Euro an die „Häuslebauer“ ausgezahlt werden. Diesem Fördervolumen stehen Gesamtinvestitionen von über 16,5 Millionen Euro durch die privaten Bauherren gegenüber. Das bedeutet je ausgezahltem Förder-Euro eine Investition von rund 33,00 €. Die Investitionen kommen natürlich auch der heimischen Bauwirtschaft zugute und ermöglichen es zukünftig den Kommunen in der Verbandsgemeinde Rennerod die Ausweisung und Neuversiegelung von neuen Wohnbauflächen zu reduzieren“, führte Bürgermeister Gerrit Müller in der Ratssitzung aus. Er dankte allen Beteiligten des Förderprogramms sowie insbesondere auch dem Abteilungsleiter der Bauverwaltung, Markus Schmiedl, und seinem Team für die engagierte Arbeit in Bezug auf dieses Vorzeigeprojekt der Verbandsgemeinde Rennerod

    Aufgrund der umgesetzten Wohnraumschaffungsmaßnahmen in den Ortskernen konnte vorhandene Infrastruktur (neue Straßen, Wasserleitungen, Schmutzwasserkanal u.v.m.) genutzt und somit viel Geld für Neubau und Unterhaltung eingespart werden. Ob es Gebühren und Beiträge im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung sowie im Straßenneubau und Straßenausbau oder auch die erheblichen Kosten für Ausweisung und Freilegung von Neubauflächen (Kosten der Bauleitplanung, Außengebietsentwässerung u.v.m.) sind. Erhebliche Einsparungen, die es ermöglichen, auch weiterhin Wohnraumschaffungsprojekte in den Ortskernen sowie private Klimaschutzmaßnahmen finanziell zu unterstützen.

    In nur einem Jahr fast 500 Balkonkraftwerke und damit auch den Klimaschutz spürbar gefördert

    Die Reduzierung von Neuversiegelungen alleine stellt bereits einen erheblichen Teil von Klima- und Naturschutz dar. Seit dem Jahr 2021 unterstützt die Verbandsgemeinde Rennerod auch zusätzlich private Klimaschutzmaßnahmen. Ein ganz besonderes Highlight stellen dabei die seit dem 01.01.2023 geförderten Balkonkraftwerke dar.

    „In etwas mehr von nur 1 Jahr konnten sage und schreibe fast 500 Minikraftwerke zur Erzeugung von dezentralem Strom gefördert (25% der Anschaffungskosten, max. 250,00 €) werden. Das ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern einen Teil des eigenen Stromverbrauchs an den eigenen 4 Wänden zu erzeugen und so die Haushaltskasse spürbar zu entlasten“, machte Bürgermeister Gerrit Müller deutlich.

    Rund 75.000 € hat die Verbandsgemeinde Rennerod für die Unterstützung privater Klimaschutzmaßnahmen aufgebracht. Demgegenüber wurden in diese Projekte 332.717,03 € investiert. Allein durch die dezentrale Stromerzeugung der Balkonkraftwerke könnten über 90 Vier-Personen-Haushalte mit Haushaltsstrom versorgt werden. Das entspricht einer CO2-Einsparung von fast 200 Tonnen. Mit Blick auf den durchschnittlichen CO2-Ausstoß von Neufahrzeugen entspricht das einer Fahrleistung von rund 1.400.000 km oder bei einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von 10.000 km dem Schadstoffausstoß von rund 140 Pkw (Datengrundlagen: u.a. Kraftfahrtbundesamt u. Bundesumweltamt).

    Diese Zahlen belegen eindeutig, dass Klimaschutz und sparsamer bzw. verantwortlicher Umgang mit öffentlichen Finanzmitteln durchaus vereinbar sind. Klimaschutz muss nicht zwangsläufig teuer sein. Mit der Einsparung immenser Infrastrukturkosten durch Reduzierung von Neuversiegelungen und Nutzung vorhandener Strukturen können eingesparte Mittel wieder direkt in die Förderung des Klimaschutzes fließen.

    Im zweiten Teil des Tagesordnungspunktes stellte Hubertus Klering aus Rennerod das von ihm und seiner Frau Anja Klering umgesetzte und geförderte Ortskernprojekt in Text und Bild sehr anschaulich vor. Insbesondere die Fotodokumentation untermauerte eindrucksvoll, wieviel Potential in vorhandener Bausubstanz steckt und was mit Ideen und Fleiß im Sinne des Förderprogramms möglich ist. Besonderes mit seiner persönlichen Gegenüberstellung von „für“ und „wider“ zeigte der Bauherr deutlich auf, was ihn und seine Familie bewogen hat, eine Wohnraumschaffungsmaßnahmen im “Ortskern“ einem Neubau auf der grünen Wiese vorzuziehen.

    Die Gesamtförderung der Verbandsgemeinde Rennerod in Höhe von 7.750,00 € (Grundförderung i.H.v. 5000,00 €, barrierefreier Umbau i.H.v. 2.000,00 € sowie familienfreundliche Zusatzförderung für 1 Kind unter 18 Jahren i.H.v. 750,00 €) habe dabei natürlich auch eine zusätzliche Motivation dargestellt.

    Aus Sicht der Verbandsgemeinde Rennerod sind diese erfolgreiche Zahlen Motivation und zugleich Verpflichtung für die Zukunft, diesen Weg weiter zu gehen und das Förderprogramm fortzusetzen bzw. bei Bedarf sinnvoll zu ergänzen und weiterzuentwickeln.


    Foto (Verbandsgemeindeverwaltung / Markus Jung): Hubertus Klering (links) stellte das Bauprojekt seiner Familie zur Wohnraumschaffung im Stadtkern von Rennerod vor. Bürgermeister Gerrit Müller (rechts) informierte über die Entwicklung und die wesentlichen Eckpunkte des Förderprogramms „Lebendiger Ortskern“ in der Verbandsgemeinde Rennerod.

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