Verbandsgemeinde Rennerod erhält weitere 225.000 Euro Zuschuss für Renaturierung der Nister

    Renaturierungsprojekt in Willingen wurde fortgesetzt – Umweltministerin informierte sich über das starke Engagement der Verbandsgemeinde im Gewässerschutz

    „Obwohl die Stand- und Fließgewässer nicht einmal ein Zehntausendstel des Wasservolumens der Erde beinhalten, leben in ihnen rund zwölf Prozent aller bekannten Arten. Zirka 41 Prozent der Fischarten und 25 Prozent aller Wirbeltierarten sind mehr oder weniger direkt von Süßwasserökosystemen abhängig. Angesichts des weltweit dramatischen Verlustes an Pflanzen und Tiere machen diese Zahlen des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung deutlich, wie wichtig es ist, dem weiter fortschreitenden Verlust an Biodiversität auch in unseren Gewässern entgegen zu treten. Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie es gelingen kann, die Lebensgrundlagen für Flora und Fauna in und am Fluss zu erhalten ist das mittlerweile abgeschlossene Renaturierungsprojekt hier am Oberlauf der großen Nister“, sagte Umweltministerin Katrin Eder in Rennerod.

    Dort überreichte sie einen Förderbescheid über 225.000 Euro aus Mitteln der Aktion Blau Plus Euro an den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rennerod, Gerrit Müller, für das mittlerweile abgeschlossenen Renaturierungsprojekt am Oberlauf der großen Nister in Willingen.

    Im Rahmen der Maßnahme zur Verbesserung der Gewässer- und Uferstruktur wurden auf einer Länge von rund 400 Metern Betonplatten als Sohlbefestigungen entfernt, die Böschungsneigung abgeflacht, und teilweise ein mäandrierender Gewässerverlauf hergestellt. Dadurch wurde die biologische Durchgängigkeit verbessert und das Auen- und Gewässerumfeld ökologisch aufgewertet.

    „Mit den umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen durch die Verbandsgemeinde Rennerod entlang der Nister werden wir unserer ökologischen Verantwortung gerecht. Der Zuschuss ist ein wesentlicher Beitrag zur Wiederherstellung des natürlichen Fließgewässers, welches im Hohen Westerwald sein Quellgebiet hat und die Region seit jeher prägt. Unser Engagement für den Gewässerschutz kommt Tier, Natur und Mensch gleichermaßen zugute“, unterstreicht Bürgermeister Gerrit Müller.

    Eder verwies auch auf die enorme Bedeutung der großen Nister als Hotspot für die aquatische Biodiversität in Rheinland-Pfalz. „Der Fluss ist als ausgewiesenes Lachsgewässer von großer Wichtigkeit innerhalb des Wiederansiedlungsprogrammes Lachs 2020. Er verfügt insbesondere im Oberlauf und in Nebengewässern über wichtige Strukturen, die u. a. als Laichgebiete für den Atlantischen Lachs dienen. Daneben ist die Nister als eines der letzten Lebensräume für die nahezu ausgestorbenen Bach- und Flussperlmuschelbestände von überregionaler Bedeutung.“

    2021 war in einer ersten Phase die Nisterquelle sowie eine Strecke von knapp 300 Metern renaturiert worden. Hierfür hatte das Umweltministerium bereits rund 208.000 Euro an Fördermitteln bereitgestellt.  Insgesamt bezuschusst das Land die die Gesamtmaßnahme mit fast 433.000 Euro.

    Eder verwies in diesem Zusammenhang auf die große Bedeutung der seit mehr als 25 Jahren erfolgreichen Aktion Blau Plus. „Seit deren Start konnten rund 1.800 Renaturierungsprojekte mit einer Gesamtlänge von mehr als 1.600 Kilometern Fließgewässerstrecke umgesetzt werden. Über 380 Millionen Euro wurden bislang in Projekte zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Gewässer, für Renaturierungen, und den damit verbundenen Grunderwerb investiert. Projekte, die vom Land mit bis zu 90 Prozent gefördert werden.“


    Umweltministerin Katrin Eder übergibt den Zuschussbescheid an Bürgermeister Gerrit Müller in der Verbandsgemeindeverwaltung

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