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PV-Anlagen erhöhen die Eigenstromnutzung bei den Anlagen der Wasserversorgung
und Abwasserreinigung
Die
Anlagen der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung benötigen sehr viel
Strom. Bereits in den Jahren 2009 und 2018 wurden daher auf dem Betriebsgelände
der Kläranlage Neustadt/Niederroßbach erste Photovoltaikanlagen (PV)
installiert. Zur Fortsetzung dieser erfolgreichen Strategie sind dann in den
Jahren 2020/2021 die ersten 17 nachgeführten PV-Anlagen (sog. Solarwender,
welche sich im Tagesverlauf selbsttätig nach der Sonne ausrichten) zur Verbesserung
der Eigenstromversorgung an verschiedenen Standorten der Verbandsgemeindewerke
Rennerod in Betrieb genommen worden.
Vor
dem Hintergrund der Energiepreissteigerungen in Folge des Ukrainekrieges kam
dies den Verbandsgemeindewerken Rennerod sehr zugute. Die Strompreise
verteuerten sich teilweise um das Dreifache. Durch die Reduzierung des Fremdbezuges
durch den selbsterzeugten Strom konnten erhebliche Kosten eingespart werden.
Aufgrund
dieser Erfahrungen und zur Erreichung der gesamtgesellschaftlichen Klimaziele
startete Mitte 2023 der Bau weiterer PV-Dachanlagen und Solarwendern zur
Eigenversorgung. Dabei wurden sieben Dachanlagen mit einer Nennleistung von rd.
64 kWp an verschiedenen Standorten in Betrieb genommen. Dazu kamen Ende des
Jahres 2023 weitere elf Solarwender ebenfalls an verschiedenen Standorten mit einer
Nennleistung von rd. 145 kWp.
Um
überschüssigen Strom zielgenauer nutzen zu können, sind an den Kläranlagen
Rennerod und Neunkirchen zusätzlich zwei Batteriespeicher mit je 46,4 kWh installiert
worden. Dadurch konnte der Autarkiegrad wesentlich verbessert werden, da der
überschüssige Strom an sonnenreichen Tagen nun nicht mehr eingespeist, sondern
gespeichert wird und dann genutzt werden kann, wann er gebraucht wird.
Die
Auswirkungen der genannten Investitionen sind schon deutlich spürbar. An einem
sonnenreichen Tag im Mai 2024 konnten die Verbandsgemeindewerke Rennerod rund
2/3 ihres Stromtagesbedarfes durch selbst erzeugten Strom decken.
„Wir
investieren sehr viel Geld in Photovoltaikanlagen zur Eigenstromversorgung.
Dazu haben wir uns als Schwerpunkt gesetzt, möglichst viel unseres
Stromverbrauches der energieintensiven Anlagen der Trinkwasserversorgung bzw.
Abwasserbeseitigung selbst zu produzieren und zu nutzen,“ sagte Bürgermeister
Gerrit Müller. „Erstens ist das sauberer Strom aus erneuerbarer Energie,
Zweitens schont es unsere Umwelt und Drittens trägt die Eigenstromversorgung
dazu bei, die Gebühren und Beiträge niedrig zu halten. Diese Offensive wollen
wir fortsetzen. Hiermit stellen wir die neue Generation, sozusagen „die dritten
Welle“ unserer Photovoltaikanlagen vor.“
„Die
Investitionen des Jahres 2023 in Photovoltaikanlagen lohnten sich doppelt,“
merkte Dirk Trumm, Kaufmännischer Werkleiter der Verbandsgemeindewerke Rennerod
an. „So gab es noch ein Geschenk in Form der eingesparten Umsatzsteuer, die wir
stattdessen in andere Anlagen investieren konnten. Die Gesamtinvestitionen
betrugen somit rd. 523.000 €. Dafür erwarten wir einen Zuschuss des Landes
Rheinland-Pfalz in Höhe von rd. 125.000 €.“
Gleichzeitig
versuchen die Verbandsgemeindewerke Rennerod ihre Betriebsprozesse ständig zu
verbessern, d. h. etwa durch die Optimierung der Zeitfenster der
Hochbehälterfüllung. Dadurch fungieren die Hochbehälter als sogenannte
„Pumpspeicherkraftwerke“. Für 2024/2025 sind weitere Investitionen in PV-Dachanlagen
und Batteriespeicher geplant.
Alle
Maßnahmen tragen dazu bei, die künftige Gebührenentwicklung stabil zu halten.