Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt die Maßnahmen im Rahmen des Programms Aktion Blau Plus mit Fördermitteln in Höhe von rund 735.000 Euro – das entspricht 95 Prozent der förderfähigen Kosten.
„Renaturierte Fließgewässer legen die Grundlage für eine höhere Wasserqualität und können außerdem zu einer Zunahme der Fischpopulationen einen Beitrag leisten. Darüber hinaus verfügen sie im Hochwasserfall über ein größeres Rückhaltevermögen. Flüsse und Bäche, die in einem möglichst guten und naturnahen Zustand sind, haben für die Umwelt und uns Menschen viele Vorteile. Deshalb fördern wir solche Maßnahmen gerne über unsere Aktion Blau Plus – im Falle der nun an der Nister beginnenden Maßnahmen mit rund 735.000 Euro, was 95 Prozent der Gesamtkosten sind“, sagte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz im Rahmen der Projektvorstellung vor Ort.
Bürgermeister Gerrit Müller dankte Staatssekretär Dr. Manz für die großzügige Landesförderung sowie dem technischen Werkleiter der Verbandsgemeindewerke, Stephan Reeh, für die umfangreiche Projektbetreuung vor Ort. „Die Renaturierung der Nister in Emmerichenhain ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft. Neben der ökologischen Aufwertung für die Natur-, Tier- und Pflanzenwelt, wird die Nister als das prägende Gewässer des Hohen Westerwalds bald wieder in ihrem natürlichen Zustand für Jung und Alt erlebbar. Es ist bereits das dritte Projekt, durch das die Verbandsgemeinde die Nister in ihren natürlichen Zustand zurückversetzt und so die Gewässerqualität spürbar verbessert“, so Müller.
Die Maßnahme entspricht den Zielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie und wird durch zweckgebundene Mittel aus dem Wassercent finanziert, die von Wasser-Großentnehmern entrichtet werden. Das Vorhaben ist Teil eines langjährigen Gesamtprojekts zur ökologischen Aufwertung der Nister, das bereits zwischen der Nisterquelle in Willingen und der Gemarkung Nister-Möhrendorf von der Verbandsgemeinde Rennerod erfolgreich umgesetzt wurde. Die Arbeitsgemeinschaft Nister und die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord würdigten die bisher umgesetzten Arbeiten wiederholt als „beispielhaft“.
Das nun begonnene Projekt besitzt einen hohen Stellenwert für die SGD Nord, da die Nister als Schwerpunktgewässer des Landes Rheinland-Pfalz gilt. In Zusammenarbeit mit den Landkreisen Westerwald und Altenkirchen wurde bereits ein Nister-Komitee unter Beteiligung der anliegenden Verbandsgemeinden, Landesforsten, dem Dachverband der Fischereiberechtigten und dem BUND ins Leben gerufen. Dieses entwickelt gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität.
Die Umsetzung in Emmerichenhain erfolgt unter Berücksichtigung wasserrechtlicher Belange. Die untere Wasserbehörde beim Westerwaldkreis koordiniert hierzu die notwendige Anpassung der Wasserrechte für die lokalen Teichanlagen, einschließlich des Baus neuer Entnahmebauwerke. Ziel ist eine ökologisch verträgliche Wasserentnahme, insbesondere in den trockenen Sommermonaten.
Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor
Staatssekretär Dr. Manz lobte ausdrücklich die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden, Planer, Kommunen und ehrenamtlich engagierten Akteure in der Region. „Solche Projekte zeigen, wie mit dem Zusammenspiel vieler Räder – von Ehrenamt bis Landesverwaltung – spürbare Verbesserungen für Natur, Umwelt und den Menschen erreicht werden können“, so Manz.
„Die Renaturierung der Großen Nister stärkt den regionalen Naturschutz, erhöht den Naherholungswert für die Bevölkerung vor Ort und die naturgerechten Gewässerbaumaßnahmen stärken die heimische Wirtschaft“, hebt Bürgermeister Müller hervor.
Mit dem Abschluss der Maßnahmen an der Großen Nister ist die Renaturierung des Flusses innerhalb der Zuständigkeit der Verbandsgemeinde Rennerod vollständig abgeschlossen. Bereits in der Vergangenheit wurden vergleichbare Rückbaumaßnahmen von Wehren an Holzbach und Lasterbach erfolgreich durchgeführt.